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PhilTaro
Graf/Gräfin
Beiträge: 220 | Zuletzt Online: 07.04.2022
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keine Angabe
    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 07.04.2022

      Ich bekomme das Gespräch der anderen nur am Rande mit. Ich fühle mich, als würde man mich unter Wasser drücken. Die Geräusche sind dumpf und verzerrt und es fällt mir schwer normal zu atmen. Mein Blick haftet an Kija. Es gab einen Grund wieso ich den Kontakt mit Kija nach dem Tod von Maddy auf ein absolutes Minimum beschränkt hatte. Die Ähnlichkeit der beiden Schwestern sorgte dafür, dass ich ständig mit der unumkehrbaren Tatsache konfrontiert wurde das meine Frau Tod war. Mit ihr in meiner Nähe war es mir unmöglich alles zu ignorieren. Die Tatsache, dass es meine Schwägerin war und nicht meine Frau ließ mich am Abgrund gefährlich ins Wanken kommen. Gott, das Schicksal meinte es nicht gut mit mir. 

      "Wir sollten aus den nassen Klamotten raus." Ich wende den Blick von Kija ab. Rhain war nicht mehr da und auch Tia war verschwunden. Wann war das passiert? Ich stoße die Luft aus und gehe an Kija und meinen Bruder vorbei.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 01.04.2022

      "Travis!


      Maddy kommt auf mich zugelaufen und schlingt ihre Arme um meinen Hals.  


      "Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber dich schickt der Himmel."


      Mein Körper reagiert automatisch. Meine Arme heben sich und legen sich um ihre Taille. Mein Gesicht vergräbt sich in ihrem Haar und ich atme ihren Duft ein. Das musste ein Traum sein. Ich schließe die Augen und verstärke meinen Griff um ihren Körper. Wenn das hier ein Traum war, dann würde ich ihn auskosten. Ich würde ihn genießen und jede verdammte Sekunde in mein Herz brennen. Auch wenn es mir mein Herz erneut in tausend Teile sprengen würde, sobald ich aus diesem Traum erwachte. Wie oft hatte ich mich danach gesehnt sie noch ein einziges Mal im Arm halten zu können. Wie oft hatte ich mich danach gesehnt noch einmal ihre Stimme zu hören und ihren Duft zu riechen. Wie oft hatte ich mich nach ihren Küssen verzehrt, mich danach verzehrt sie zu lieben. Und jetzt war sie hier und zum ersten Mal seit der Arzt aus dem OP-Saal gekommen war spürte ich mein Herz wieder schlagen. Richtig schlagen. 

      "Oh Maddy." Tränen brennen mir in den Augen. "Maddy…" flüstere ich erneut und dann dringt Rhains Stimme zu mir durch. 


      "Was wird hier gespielt? Travis. Wer ist das?!"


      Ihre Worte holen mich zurück auf den Boden und lassen meinen Traum mit einem ohrenbetäubenden Knall zerplatzen. Maddy war Tod. Ich löse meine Arme von der jungen Frau und gehe ein Schritt zurück. Wie sehr ich mir wünschte es wäre kein Traum. Wie sehr ich mir wünschte ich könnte Rhain sagen, dass das meine Frau war. Meine Maddy. Ich blinzle.

      Einmal.

      Zweimal.

      Beim dritten Mal zerspringt mein Herz in abertausende kleine Teile.

      Nicht Maddy.

      Kija. 

      Mein Herz hört auf zu schlagen und an seine Stelle tritt der altbekannte, schwarze Stein, der seit dem Tod meiner Tochter den jämmerlich Rest meines Herzens abgelöst hatte. 

      Nicht Maddy.

      Kija. Ihre Schwester. 

      Ich lasse die Arme sinken und räuspere mich.

      Nicht Maddy. 

      Auch wenn Ihre kleine Schwester ihr so verdammt ähnlich sah.

      "Das ist Kija. Meine Schwägerin." Ich kann nicht verhindern das meine Stimme brüchig klingt. "Kija das ist Rhain. Meinen Bruder kennst du ja und das kleine Persönchen neben ihm ist Tia." Ich zwinge mir ein Lächeln auf meine Lippen.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 31.03.2022

      Hinter mir höre ich erst Türen schlagen und anschließend den Motor des Aston aufheulen. Ich drehe mich um, entdecke Blair, die ihre Hände auf der Motorhaube hat. Dana sitzt hinterm Steuer und Sam reißt gerade die hintere Tür auf. Ich bleibe stehen und will gerade das Wort erheben, da höre ich schon Rhain brüllen.

      "Hey!!! Wo wollt ihr hin??"

      Blair nimmt auf dem Beifahrersitz platz.

      "Wir müssen nochmal nach Charleston. Ihr Mann. Wir finden euch"

      Sam. Kurz darauf rast der Aston mit quietschenden Reifen davon. Was zum Teufel ging denn hier ab? Hatten wir uns heute unbemerkt in ein Wespennest gesetzt? Ich sehe dem Aston hinterher, bis er zwischen den Häusern von Cleveland verschwindet. Im ersten Augenblick bin ich versucht etwas zu machen, entscheide mich aber dagegen. Was würde es bringen? Wir würden wieder in Charleston landen und Zeit verlieren. Sollten sie gehen. Mein Ziel war klar. Toronto oder in welcher Stadt sich auch immer Hinweise auf diesen Moose finden ließen. Und Tia würde uns führen und wenn ich sie dazu zwingen musste.

      Es donnert. Einmal. Zweimal. Dann öffnet der Himmel seine Pforten und es schüttet wie aus Eimern. Rhain verschwindet in der Klinik und ich überbrücke die letzte Distanz zwischen Jared, Tia und mir.

      "Was ist los? Wer hat da gerade den Aston genommen?"

      Ich zucke mit den Schultern. Mein Bruder sieht fertig aus. Mein Blick wandert weiter zu Tia. Sie sitzt noch im Gras und sieht ebenso elend aus, wie mein Bruder. "Alles okay?" Mein Blick ruht einen Augenblick auf meinen Bruder, bevor ich eine Hand auf seine Schulter lege und kurz aufmunternd zudrücke. Er nickt und ich glaube ihm kein Wort. Wir würden später reden. Hier und jetzt würden wir uns nur den Tod holen. "Lasst uns in die Klinik gehen. Rhain ist alleine rein und das kann nur in einer Katastrophe enden." Zu Dritt laufen wir durch den Regen auf die Klinik zu. Als wir durch den Personaleingang treten entdecke ich Rhain sofort. Sie steht mit dem Rücken an der Wand vor einer jungen Frau, die augenblicklich dafür sorgt, das meine Beine zu Eis gefrieren und mein Herz mir bis zur Brust schlägt.
      "Maddy?" Das konnte nicht sein. Maddy konnte nicht hier sein. Maddy war Tod und doch stand sie direkt vor mir im schummrigen Licht, dass von draußen durch die Fenster drang.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 28.03.2022

      Rhain beginnt die Geschehnisse der letzten Tage aufzuzählen. Hätte ich es nicht selbst erlebt, hätte ich ihr die Geschichte nicht geglaubt. Anschließend zieht sie mich in eine Umarmung und redet mir aufmunternd zu.
      Der Gerechtigkeit wegen. Klar. Gerechtigkeit. Mittlerweile ging es mir nicht mehr nur um Gerechtigkeit. Wenn ich ehrlich zu mir war, ging es mir überhaupt nicht mehr um Gerechtigkeit. "Gerechtigkeit ist genauso Real wie Feen, Einhörner und Zwerge" knurre ich. "Würde es so etwas wie Gerechtigkeit geben, wäre der Arzt der damals Maddy operiert hat wegen seines Behandlungsfehlers hinter Gittern gelandet. Würde es so etwas wie Gerechtigkeit geben, wärst du wohl kaum im Gefängnis gelandet." Ich löse mich aus ihrer Umarmung und sehe sie an. "Ich habe in meinem Job viel zu häufig gesehen, dass man vergeblich darauf wartet. Schon damals. Jetzt erst Recht." Auf meine Lippen legt sich ein bitteres Lächeln. "Ich will keine Gerechtigkeit. Ich will Rache." Rache für den Tod von Maja. Rache war der Grund, warum ich noch immer auf meinen Beinen stand und jeden verdammten Tag kämpfte. Kämpfte um in dieser gottverdammten Welt nicht an irgendeiner Verletzung zu sterben. Kämpfte um meine Dämonen im Schach zu halten.

      Es donnert und ich sehe nach oben. Schwarze Wolken ziehen unheilverkündend über der Klinik auf. Eis donnert ein weiteres Mal, gefolgt von einem Blitz der den Himmel kurzzeitig in grelles Licht taucht. Mein Blick wandert von dem Klinikgebäude, indem Dana, Sam, Blair und Hammond verschwunden sind, zu der Kirche, bei der ich gerade noch Jared und Tia gesehen hatte.
      "Geh schon mal in die Klinik. Ich hole Tia und Jared."

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 23.03.2022

      Rhain nimmt meine Hände in ihre und zieht mich zu einem Stein hinüber. Sie lässt sich darauf sinken und sieht mich an, als wäre ich ein ausgesetzter kleiner Welpe. Ich setze mich nicht. Ich bleibe stehen.

      "Travis... Komm mit. Setz dich. Du bist tatsächlich Onkel wie es aussieht. Jared war damals im Einsatz in… Kiel…zur … Kieler Woche. Dort hat er Tia's Vater kennen gelernt und eben auch Tia selbst. Sie haben mir die Geschichte erst gestern erzählt, kurz bevor Tia aus dem Haus entführt worden ist. Ich vermute mal die zwei hatten dort was miteinander. Ich glaube Tia was das betrifft und ich schätze ihrem Kopf geht es wunderbar"

      Ich fahre mir mit den Händen über das Gesicht, während ich die Information verdaue. "Gott, ihr bringt mich noch ins Grab." Ich war also tatsächlich Onkel und mein Bruder war Vater. Eine Tatsache, die er bis eben mit Sicherheit auch nicht gewusst hatte. Andernfalls hätte er es mir erzählt. Mein Blick gleitet zu der Stelle, an der ich Tia und Jared das letzte Mal gesehen habe. Gott, ich machte hier so einen Affenaufstand, dabei hatte er gerade erfahren das er Vater war, dass er eine Tochter hatte. "Scheiße." Ich hatte Tia deswegen völlig zu unrecht angefahren. Und alles weil ich wieder in meiner Wut gefangen gewesen war. "Warum hast du nicht vorher was gesagt?"

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 22.03.2022

      "Du Esel! Spinnst du?! Das habe ich jetzt nicht ernsthaft aus deinem Mund gehört! Travis... Du kannst nicht... ich meine du hast immer noch Jared... wie kannst du dann sowas sagen? Das hast du nicht ernst gemeint oder?"

      Rhain verpasst mir einen Schlag gegen die Brust und faucht mich an. Tia duckt sich seitlich weg und verschwindet aus meinem Sichtfeld. Genau wie Sam. "Jared kommt auch ohne mich klar. Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte... Er ist schon groß" murre ich und drehe mich von Rhain weg. Wie ich sowas fragen konnte? Ihr ernst? Ich hatte so ziemlich alles verloren, was ich wirklich geliebt habe. Meine Frau und mein Kind. Meine Familie. Es gab verdammt nochmal nicht schlimmeres. Sein Kind sterben zu sehen war schlimmer als die Hölle auf Erden. Ich schnaube und lasse den Blick schweifen. War die Wut gerade verschwunden, meldete sie sich jetzt leise zurück. Ich kann Tia und Jared an einer Kirche entdecken. Ich hatte meine Worte ernst gemeint. Jared würde ohne mich klar kommen. Er war stark. Er schaffte das. Aber mir stand jetzt nicht der Sinn danach, darüber eine Diskussion mit Rhain zu führen. "Wir sollten Tia im Auge behalten. Ich glaube sie hat die Explosion auf dem Jahrmarkt nicht so gut weggesteckt wie sie uns glauben lässt. Ich glaube ihr Kopf ist noch nicht wieder der alte. Ich mein Onkel?" Ich lache. "Entweder das oder sie hat sich die ganze Geschichte ausgedacht, weil sie Angst bekommen hat."

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 15.03.2022

      "Travis? Sie wurde benutzt Travis! Sie wusste zwar von der Sache, hatte aber keine menschliche Wahl. Jeder von uns hätte vermutlich ähnliches getan in ihrer Situation. Und vielleicht war ihr das Ausmaß nicht so bekannt.

      Im Grunde hatte Hammond recht. Tia wurde benutzt. Auf die abartigste Art und Weise, die man sich vorstellen konnte. Es war eine Sache, wenn man selbst im Fokus von Drohungen stand. Sich selbst zu opfern in dem Wissen, dass dafür die geliebten Menschen überleben, war eine Entscheidung die man ohne wenn und aber treffen konnte. Sobald man aber nicht selbst im Fokus stand, sondern eine einem nahestehende Person, lag der Fall vollkommen anders. Ich hätte mein kleines Mädchen auch nicht sterben lassen können, nur damit mir fremde Menschen Leben.

      “Aber Tia zu erwürgen oder ihr etwas anzutun, wird weder das Geschehene ändern noch wirst du dich besser fühlen. Ganz im Gegenteil. Es wird dich verfolgen, die restliche Lebenszeit. Und bete das sie dann kurz ist. Denn du wirst zu deinen Albträumen jede Nacht einen dazu bekommen."

      Hammond lag nicht ganz richtig. Es stimmte, dass es es das Geschehene nicht ändern würde, wenn ich sie erwürgte. Mein kleines Mädchen wäre weiterhin Tod. Ich balle meine Hände zu Fäusten.
      Aber es würde mich nicht verfolgen. Es würde mich nicht verfolgen können, denn sobald ich die Hand erheben würde, würde Hammond den Abzug an seiner Waffe betätigen. Etwas dem ich durchaus etwas reizvolles abgewinnen konnte. "Sie würden schon dafür Sorge tragen, dass meine restliche Lebenszeit nicht mehr allzu lange wäre" entgegne ich mit einem finsteren Lächeln auf den Lippen. Aber ich hatte nicht vor Tia etwas anzutun. Nicht nachdem, was sie schon erzählt hatte. Ich wollte einfach nur mehr Informationen. Und Tia wusste mehr, da war ich mir sicher.

      Tia beginnt zu reden. Anfangs klingt sie wütend, aber mit jedem Wort wird es weniger. Zum Schluss ist es nur noch ein verzweifeltes Schluchzen. Kurz nachdem Tia geendet hat, legt sich eine Hand auf meine Schulter und ich höre Rhain reden.

      "Hey, Sieh mich an Travis. Ich denke es reicht gerade. Tia weiß was sie getan hat und du siehst wie sie mitfühlt. Wir alle haben starke Verluste durch das Virus erlitten. Bitte Travis ... ich flehe dich an. Lass ihr Zeit sich zu sammeln und lasst uns vernünftig darüber reden, auch wenn es schwer fällt. Ich weiß das du sonst nicht so handelst und wir brauchen dich klar denkend."

      Ich sehe sie nicht an, mein Blick haftet weiterhin an Tia. Diese Verzweiflung in ihrem Blick kannte ich und sie sorgt dafür, dass ich die Wut wieder unter Kontrolle kriege und jede Anspannung aus meinem Körper weicht.
      Ich verstand sie. Ich verstand sie wirklich. Mein Ausbruch ihr gegenüber war, mal wieder, nicht fair gewesen. Über diese Sache hätte man vernünftig reden können, wie Rhain es gerade so schön gesagt hatte. Aber ich konnte mit dem Schmerz nicht um und es war so verdammt schwer nicht zu hassen. Menschen. Einrichtungen. Organisationen. Wenn sie den Lebensmut brachen und es ihnen Freude bereitete einen bluten zu sehen, war Hass das einzig folgerichtige Gefühl. Und sie hatten meinen Lebensmut gleich mehrmals gebrochen.
      Ich wusste was Hass aus einem Mann machen konnte. Ich hatte es in meinem Job so oft gesehen. Er zerreißt einen und macht einen zu etwas, dass man nicht ist. Es macht einen zu etwas, dass man niemals werden wollte. Seit Maddys Tod und noch viel mehr seit dem meiner kleinen Tochter, bemühe ich mich nicht einzuknicken. Ich kämpfe um unter dem Gewicht all der furchtbaren Dinge die ich in meinem Herzen spüre nicht zusammen zu brechen. Wenn es gut läuft schaffe ich es die widerstreitenden Gefühle tief in mir drin zu vergraben und die Truhe geschlossen zu halten. Dummerweise brauchte es nur einen winzigen Stein um das Schloss der Kiste aufspringen zu lassen und eine gewaltige Welle aus Schmerz ins Rollen zu bringen. Ein kleiner Funke genügte und meine Welt stand wieder komplett in Flammen. Tia hatte genau diesen kleinen Stein geworfen und den Funken gezündet.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 12.03.2022

      Ich ignoriere das Geschehen hinter mir. Es war mir gerade fürchterlich egal was die anderen trieben. Ich sehe Tia weiterhin unverwandt an. Die Wut ist noch immer da und brennt in meinen Adern. Sie beantwortete mir meine Fragen nicht wirklich. Das was sie sagte war eher schwammig. Aus ihren Worten konnte ich nicht wirklich neue Informationen ziehen. Sie hatte also für das NiF gearbeitet. Anfangs freiwillig, dann unter Zwang. Ich mahle mit dem Kiefer und mein Griff um ihre Oberarme verstärkt sich unwillkürlich. Das war Scheiße. Ihre Situation damals war scheiße. Trotzdem brauchte ich mehr Informationen, als das, was sie mir gerade serviert hatte. Es reichte nicht. Verdammte Scheiße, es reichte mir einfach nicht. Ich musste wissen wer das Virus erschaffen hatte. Ich musste wissen, wer es frei gelassen hatte, denn dann wusste ich wer meine Tochter ermordet hatte. Und dann war es mir vollkommen egal wer es war. Ich würde ihn jagen und ich würde ihn für den Tod meiner Tochter büßen lassen. Verdammt ja ich war Polizist. Ich wusste was Recht und Ordnung bedeutete. Ich war aber auch Vater. Ich war vor allem Vater. Und da auf dieser beschissenen Welt kein Institut mehr existierte, dass für eine "gerechte" Strafe sorgte, musste ich es selbst in die Hand nehmen. "Hör auf Abzulenken Tia." knurre ich. "Ich bin mit Sicherheit nicht der Onkel von irgendwem. Das würde voraussetzen, dass du mit meinem Bruder geschlafen hast. Und wie wir beide wissen kommst du nicht aus den USA. Jared schon. Wann hätte das passieren sollen? Hätte er ein Kind in die Welt gesetzt wüsste ich davon. Was soll das?" Die Tatsache das sie versuchte abzulenken und das auf eine so schamlose Art und Weise fachte das Feuer in meinem Inneren noch an. Ich lasse ihre Arme los und stoße sie leicht zurück. "Hast du von dem Virus vor Ausbruch gewusst? Hast du das Virus mit erschaffen? Warum habt ihr es auf die Menschheit losgelassen? Warum hast du nichts unternommen um sie aufzuhalten?" Bei jeder Frage stoße ich meinen Zeigefinger schmerzhaft unterhalb Ihres Schlüsselbeins gegen die Haut, drängen sie so einige Schritte zurück, bis sie mit dem Rücken gegen den weißen Lieferwagen stößt. Ich hatte gehört, dass Moose ihre Familie bedroht hatte. Für mich spielte die Tatsache jetzt gerade allerdings eine untergeordnete Rolle. "Einfache Fragen Tia. Hör auf auszuweichen und antworte einfach." Ich brülle nicht. Ich musste nicht brüllen um wütend zu klingen. Ich musste nicht brüllen um bedrohlich zu klingen. Für beides reichte normale Zimmerlautstärke.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 09.03.2022

      Verantwortlich für das Virus? Verantwortlich? Waren sich nicht noch bis vor wenigen Minuten alle einig gewesen, dass das Ganze eine nicht herbeigeführte und absolut unglückliche Naturkatastrophe war? Ein schlimmes Schicksal, dass die Menschheit fast ausgerottet hat, aber das vollkommen unkontrollierbar war? Hatte nicht mein Bruder auf dem Acker vor Charleston gesagt, nachdem ich die Forschung beschimpft hatte: "Travis komm mal wieder runter. Niemand kann etwas für das was passiert ist. Es ist scheiße. Es ist ungerecht. Es lässt sich nicht ändern.”
      So wie es aussieht hatte er falsch gelegen. Wie es aussieht hatten alle falsch gelegen. Wie es aussieht war es doch die Forschung gewesen, die für diese Pandemie verantwortlich war. Wie es aussieht waren es wieder die Kittelträger, die für den Tod eines geliebten Menschen verantwortlich war. Die für den Tod meiner kleinen Tochter verantwortlich war.
      Ich presse die Kiefer aufeinander, reiße die Tür auf und schiebe Rhain von meinem Schoß runter auf den Sitz, während ich mich umständlich nach draußen zwänge.
      “Verantwortlich?” Ich gehe um das Heck des Aston herum auf Tia zu. Woher wusste sie das? Wenn sie uns das verschwiegen hatte, was noch? Kannte sie diese Kittelträger? Hatte sie mit ihnen zu tun? Ich balle die Hände zu Fäusten, als mir ein Gedanke durch den Kopf schießt.. Sie hatte doch gesagt, sie hatte vor dem Zusammenbruch an dem Virus gearbeitet. Sie hatte es mit diesem Prof Dr. Streeck erforscht. Für mich hatte es bisher immer so geklungen, als hätte sie mit einem Team daran gearbeitet, ein Gegenmittel zu finden. Etwas das der Menschheit half das Virus zu besiegen. Vielleicht sogar an Etwas, dass die Mutanten wieder “Normal” werden ließ. Was, wenn es anders war? Was wenn sie dieses Virus mit erschaffen hatte? Was, wenn sie für eben diese Firma gearbeitet hatte? Was, wenn sie maßgeblich mit dafür verantwortlich war, dass die Apokalypse über die Menschheit hereingebrochen war? Dann war sie nicht nur mit Schuld an der Zerstörung der Infrastruktur. Dann war sie nicht nur mit Schuld an dem Tod von Milliarden von Menschen. Dann war sie vor allem auch Schuld an dem Tod meiner Tochter. Dann war sie Schuld.
      Die Wut explodiert in meinem Inneren. Sie schießt kochend heiß durch meine Adern. Dann hatte sie mir meine Tochter genommen. Mein geliebtes, kleines Mädchen.
      “Für diese ganze Scheiße hier gibt es Verantwortliche?” Meine Worte sind ein gefährliches Knurren. “Verantwortliche die du kennst?” Ich baue mich vor ihr an. “Watershed Embrace?” Als ich den Namen ausspreche meldet sich etwas hinter der Wut. Eine Erinnerung, die mit Warnschild und Blinklichtern versuchte, sich einen Weg an dieser unendlichen Wut vorbei zu bahnen. “Freunde von dir?” Die Erinnerung wird lauter, zwängt sich schließlich an der Wut vorbei und lässt mich für einen kurzen Augenblick innehalten. Watershed Embrace. Den Namen hörte ich nicht zum ersten Mal.

      ”Hey man tut mir Leid, dass du das du zur Schreibtischarbeit gezwungen bist.” Mein Kollege klopft mir auf die Schulter und sieht mich mitleidig an. Ich zucke mit den Schultern. “Hat auch seine Vorteile. Ich muss nicht raus in die Kälte, sondern kann meinen Kaffee hier im warmen genießen.” Ich hebe meinen Kaffee kurz hoch. Ein schwacher Trost. Ich hasste Schreibtischarbeit, aber dummerweise erledigte sich die Dokumentation nicht von alleine. Und die Arbeit zu ignorieren war keine Dauerlösung. Der Berg fiel einem früher oder später auf die Füße.
      Mein Kollege klopft mir noch einmal auf die Schulter. “Mach nicht mehr zu lange.” Ich nicke. “Schönen Feierabend dir.” Er winkt mir zu und verlässt das Büro. Ich beuge mich wieder über die Akten. Wer brauchte Dokumentation? Wieso mussten diese Berichte so verdammt ausführlich sein. Im Endeffekt interessierte es sowieso niemanden. Mein Handy leuchtet neben mir auf und auf dem Display erscheint eine mir unbekannte Nummer. Ich runzle die Stirn, nehme das Handy aber dankend in die Hand. Mir war jede Ablenkung recht.
      “Hallo?”
      Am anderen Ende höre ich erst gar nichts, dann leise Atemgeräusche.
      “Wer ist da?”
      Ich höre wie jemand Luft holt. Ich nehme das Handy vom Ohr und sehe stirnrunzelnd auf das Display. Mein Finger schwebt über dem roten Hörer, als eine leise Frauenstimme aus dem Telefon zu hören ist. Sie klingt gehetzt. “Es tut mir leid.” Dann ist die Leitung Tot. Einen Augenblick sehe ich mein Handy noch fragend an, dann lege ich es beiseite. 45 Minuten arbeite ich an den fehlenden Berichten, bevor mich mein Handy erneut von der Arbeit abhält. Dieselbe unbekannte Nummer. Ich nehme ab.
      “Hallo?”
      “Ein Freund hat mir ihre Nummer gegeben. Er meinte, eventuell könnten sie mir helfen. Ich weiß nicht einmal ob ich das tun sollte. Ob es richtig ist.” Ich höre wie sie die Luft ausstößt. “Das ist falsch formuliert. Es ist definitiv das Richtige. Aber das Richtige zu tun bedeutet im schlimmsten Fall…” Sie bricht kurz ab und ich höre pure Verzweiflung in ihrer Stimme. In ihrer Stimme klang ein deutscher Akzent mit. Bevor ich etwas sagen kann, spricht sie schon weiter. “Der Firmenchef der Watershed Embrace führt unter dem Deckmantel der Krebsforschung…” Wieder bricht sie ab und dieses Mal folgt eine Stille, die lang genug ist um selbst das Wort zu ergreifen.
      “Ma’am. Beruhigen Sie sich und verraten sie mir ihren Namen.” Ich ziehe einen Block aus der Unordnung meines Schreibtisches und greife nach einem Kugelschreiber. Ich kritzel den Namen der Firma auf das Stück Papier.
      “Ich… ich kann nicht. Sie… sie sind von der Polizei oder?”
      “Phoenix Police Department.”
      Schweigen. So lange, dass ich das Telefon erneut runter nehme und auf das Display sehe. Der Anruf lief noch.
      “Ma’am. Wieso können Sie mir ihren Namen nicht verraten? Werden sie bedroht?”
      Stille.
      “Ist jetzt gerade jemand bei Ihnen?”
      Schweigen.
      “Ich arbeite für das NiF. Ein Tochterunternehmen der Watershed Embrace. Ich kann ihnen meinen Namen nicht verraten. Wenn heraus käme, dass ich mit einem Polizisten…” Sie lacht kurz trocken auf. “Es würde die Gesundheit mir nahestehender Personen gefährden. Ich weiß nicht ob sie mir wirklich helfen können. Die Watershed Embrace wäscht mit schmutzigem Wasser. Unter dem Deckmantel der Krebsforschung laufen Dinge, die…” Sie bricht ab und ich höre wie im Hintergrund jemand gegen eine Tür hämmert.
      “Ich muss auflegen.” Dann ist die Leitung erneut Tot.


      Der Anruf war aus Los Angeles gekommen. Da es sich um ein Prepaid Handy handelte, hatte ich allerdings keinen Namen heraus finden können. Und auch meine Nachforschungen bezüglich der Watershed Embrace und des NiF waren ohne Ergebnis geblieben. Die Nummer hatte mich nicht noch einmal angerufen und meine Anrufe waren unbeantwortet geblieben. Ich packe Tia grob am Arm und zerre sie ein gutes Stück vom Auto weg. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass zwei deutsche Forscherinnen in Los Angeles arbeiteten? Zwei Forscherinnen die die Watershed Embrace beschuldigten schmutzige Dinge am Laufen zu haben?
      War sie das damals am Telefon gewesen? "Du hast für die Watershed Embrace gearbeitet richtig? Hast du vor der Apokalypse von dem tödlichen Ausmaß gewusst? Warst du mit an der Erschaffung beteiligt?" fauche ich sie an. "Tia sag mir das du es nicht wusstest! Sag mir das du an der Katastrophe nicht schuld bist! Sag mir das die Toten nicht auf dein Konto gehen! Verdammte Scheiße, sag mir das du nicht die Mörderin meiner Tochter bist!" Ich habe sie mittlerweile an beiden Oberarmen gepackt und schüttle sie leicht. Wenn sie mir nicht sagte das sie Unschuldig war, konnte ich für nichts garantieren. Dann sollten wir beide Hoffen, dass ich noch genügend Kontrolle hatte. Das ich meine Wut im Zaum halten konnte. Zumindest solange, dass sie Zeit hatte zu fliehen.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 26.02.2022

      "Wirf mich"

      Ich sehe sie an. Wirklich? Sie fing jetzt an Gimli zu zitieren? Dana und Sam erscheinen auf der anderen Seite des Spalts und positionieren sich so, dass sie im Notfall eingreifen können. Blair macht den Anfang und überwindet den Spalt. Ich zucke schließlich mit den Schultern. "Ich hätte dich nicht für jemanden gehalten, der Herr der Ringe guckt und zitieren kann, aber dein Wunsch ist mir Befehl." Ich grinse. Ich werfe Rhain nicht wirklich, ich gebe ihr einfach ein wenig Schwung, damit sie den Sprung schafft. Sie landet sicher auf der anderen Seite, genau wie Tia und mein Bruder. Ich bilde das Schlusslicht.

      “Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber mir wäre es lieber, wenn wir die Stadt weit hinter uns lassen. Richtung Toronto oder Krankenhaus oder egal. Hauptsache weg."
      "Wäre ich auch für. Lasst uns nach Toronto und gucken, was für Erkenntnisse Dr. Streeck Tia mitteilen wollte."


      Ich musste den beiden zustimmen. Auch ich war nicht scharf darauf hier in einem Haus zu verweilen, wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass dieses Ungeheuer zurück in seine Höhle wollte. "Ja lasst uns bloß Strecke machen."

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 17.02.2022

      "Ich verkrieche mich nicht Dunford. Ich hab gedacht, ich besorge uns ein leckeres Dosenabendbrot für ein nächstes Schlafzimmerdate und schwupp, was soll ich sagen, hat die Erde mich verschluckt. Noch schlage ich dich beim Klettern um längen du frecher....frecher Polizist"

      Ich lache. "Ich wusste nicht einmal das wir schon ein Date hatten." Ich schaue zu ihr nach unten. "Wenn du in dem Tempo weiter kletterst muss ich mir noch Kaffee und Popcorn besorgen." Ich sehe zurück. Tia und Jared sind mittlerweile auf den Matten gelandet und Blair hat sich zu der kleinen Gruppe gesellt. Mein Blick wandert wieder zu Rhain, die mittlerweile fast oben angekommen ist. Das letzte Stück ziehe ich sie hoch und sie sink auf die Knie.

      "Hab ich den Rekord geknackt? Hast deinen rothaarigen Schatten endlich wieder"

      "Nicht einmal annähernd." Ich zucke mit den Schultern. "Selbst die Schnecke hat dich überholt." Ich deute auf eine kleine Schnecke, die am Rande des Abgrunds entlang kriecht. "Aber mach dir nichts draus, vielleicht besiegt du sie beim nächsten Mal." Ich zwinker ihr zu und wende mich dann an Jared, Tia und Blair.

      “Hey, Travis, was den Abstieg angeht, da hinten gibt es eine Kellertreppe, die noch benutzbar ist. Unten gibt es eine eingestürzte Wand, die eine Art Rampe in den Spalt hinein bildet. Danach scheint es ziemlich flach runter zu gehen, zumindest nicht so steil wie hier.”

      "Na das klingt doch super." Ich sammel das Seil auf, an den Rhain sich gerade hochgezogen hat.

      "Da sollten wir Hammond dann ja raus bekommen. Und dann sollten wir uns vom Acker machen. Nicht das das Vieh noch der Meinung war er hätte was wichtiges in seinem Unterschlupf vergessen."

      Ich nicke. "Du wirst dich aber mit Tia auf den Weg zu Dana und Sam machen. Ich gucke ob ich Hammond über die Treppe helfen kann." Als ich mich in die Richtung wende, in die Blair gerade noch gezeigt hat, höre ich Dana brüllen.

      “Hallo?! Leben noch alle?! Wo bleibt ihr?!”

      "Ja. Nur Hammond steckt noch fest. Könnt ihr um den Spalt herum fahren und uns einsacken?" rufe ich zurück, während ich mir einen Weg durch die Trümmer zu der Treppe bahne. Auf einem der Schuttberge halte ich inne. In einiger Entfernung kann ich Hammond entdecken, der sich auf die Straße zieht und anschließend zu einem Gebäude rennt. Ich runzle die Stirn. Gut, dann war er also schon draußen. Dann sammelten wir ihn eben auf dem Weg ein.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 03.02.2022

      "TRAVIIIIIIS! ICH BIN HIER UNTEN!!!"

      "Wir sind auf der Rückseite bei der Turnhalle. Tia und ich sind okay. Lieutnant Hammond ist verschüttet."

      "Verschüttet ist nicht der richtige Ausdruck, Dunford. Ich bin... In einer Art Wurmtunnel. Etwa 10 oder 15 m tief."


      Sie konnten alle Laut geben und schrien nicht sofort nach ärztlicher Hilfe, dann hatten sie wohl keine lebensbedrohlichen Verletzungen davon getragen. An Rhain und Lieutnant Hammond kam ich nicht so einfach heran, wenn sie sich unten in dem Spalt befanden. Einfach herunter klettern wäre zu riskant. Tia und Jared konnte ich allerdings schon einmal aufsammeln. Vielleicht fand ich auf dem Weg durch die ganzen Trümmer etwas, um den beiden da heraus zu helfen. Ein Seil. Oder ein Schlauch. Ein Kran wäre wunderbar und wenn ich schon bei unmöglichen Dingen war, hätte ich auch gegen die Kräfte von Superman nichts. Dann könnte ich einfach runter fliegen und Rhain und Hammond holen und nebenbei Tia und Jared einsacken, das Monster K.O. hauen und sämtliche Mutanten auf den Mond treten. Welt gerettet.
      Ich stoße die Luft aus und entdecke ein Stück weit den Spalt runter einen Stahlträger der aus der Erde ragt und fast vollständig zu uns herüber reicht.
      "Rhain? Hammond? Ich suche etwas um euch hoch zu helfen. Ein wenig Geduld müsst ihr aber haben." Ich sehe zu Blair. "Sich in den Trümmern nach Seilen oder einem Gartenschlauch oder dergleichen. Vielleicht entdeckst du ja auch einen Abstieg nach unten den man gehen kann ohne zu riskieren runter zu stürzen."
      Ich springe über den kleinen Spalt auf den Stahlträger und balancieren zu der zerstörten Schule rüber. Der Weg durch die Trümmer ist mühsam, aber machbar. Tia und Jared entdecke ich schließlich etwa drei Meter über mit auf einer Betonmetallscholle. "Na gute Aussicht da oben?" Ich sehe mich um. Ein Teil der Turnhalle steht noch, unter anderem der Teil, in dem die Turngeräte aufbewahrt wurden. Sprich Matten, Schwebebalken, Steckbarren, Bälle und das ganze Zeug. Mit Sicherheit ließ sich da auch das ein oder andere Kletterseil finden. Vielleicht auch eine Sprossenschwingleiter, ein Knotentau oder ein Kletternetz. Damit ließ sich irgendetwas basteln. Und mit den Matten konnten wir Jared und Tia den Abstieg erleichtern.

      Das Tor klemmt etwas, nach einiger Kraftanstrengung bekomme ich es allerdings aufgestemmt. Auf den ersten Blick kann ich die dicken Matten sehen, die wir früher im Sportunterricht beim Bockspringen verwendet haben. Drei Stück. Sollte reichen um Jared und Tia den Abstieg deutlich zu erleichtern. Eine Matte nach der anderen schleppe ich aus dem Raum und positioniere sie unterhalb von meinem Bruder und Tia. "Ein Freiflug für jeden." Ich klopfe auf den Mattenberg und grinse zu meinem Bruder hoch. Dann wende ich mich wieder dem Geräteraum zu. Weiter hinten finde ich einige Kletterseile. Bis zu Hammond würde ich damit wohl nicht kommen, aber vielleicht befand sich Rhain ja nicht ganz so tief. Ich schnappe mir die Seile und gehe an den Rand des Erdspalts. Tatsächlich entdecke ich Rhain ein Stockwerk tiefer. "Hier wird sich nicht einfach in einem Erdloch verkrochen." Ich werfe ihr ein Seil hinunter. "Ich hoffe du kannst klettern?"

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 25.01.2022

      Es war eine Schnapsidee, geboren aus der Not. Ich hatte erwartet, dass die anderen ablehnen und mich für Wahnsinnig erklären. Doch auch wenn Blair zu Zweifeln scheint, dreht sie dennoch um. Von Sam höre ich kein Wort und Dana übernimmt im Endeffekt das Steuer und schleust uns tatsächlich unter dem Ungetüm durch zurück zu der Schule. Als sie den Wagen anhält und aussteigt, stoße ich die Luft erleichtert aus. Der Plan, wie wahnsinnig er auch gewesen war, hatte funktioniert. Wir waren weder gefressen worden, noch hatte uns eine der Pranken zerquetscht.

      "Sammeln wir schnell die anderen ein und fahren weiter. Es wird leider etwas eng bei euch. Wenn er nicht aufwacht, bleibe ich bei ihm. Es sollte sowieso jemand am Auto sein, der ihn schnell starten kann. Schnapp du dir Blair und hol die anderen"

      Ich steige aus dem Wagen und sehe hinüber zu der Schule. Oder das, was von der Schule noch übrig war. Das Monster hatte sich zwar ein Stück weiter rechts aus der Erde gegraben, aber die Erdbewegung hatte die Schule ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Ein Teil war in einem Erdspalt verschwunden, der andere größtenteils zerstört. "So wie das aussieht, hoffe ich wirklich das die anderen nicht in der Schule waren", murmle ich und trete an den Erdspalt ran und sehe hinab. Einige Meter unter uns entdecke ich ein Auto. Einen Ford Pickup und mein Herz rutscht mir in die Hose. "Verdammte Scheiße!", fluche ich und suche den Teil der Schule ab, der noch stand. "Jared?", brülle ich, lasse meinen Blick wandern und suche eine geeignete Stelle um über den Spalt zu gelangen. "Tia? Rhain?"

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 14.01.2022

      Nicht direkt? Ich presse die Kiefer aufeinander. Das Chaos würde nie enden. Vielleicht sollte ich mich auch einfach von der Vorstellung verabschieden, dass diese Gruppe funktionieren könnte wie ein SWAT-Team oder ein Trupp der 1st Special Forces Command. Konnte es gar nicht. Sie hatten nicht die Ausbildung und sie hatten nicht die Erfahrung. Und wir waren nicht eingespielt. Ich mein wie lange kannten wir uns jetzt? Sam, Rhain und Tia jetzt vielleicht drei oder vier Wochen. Dana eine. Blair seit heute und Lieutnant Hammond ein paar Stunden.

      "Was hätten sie denn sonst machen sollen?”

      Ich stoße die Luft aus und presse Daumen und Zeigefinger auf meine Nasenwurzel. Keine Ahnung, aber mit Sicherheit hatten sie nicht das gemacht, was Blair erwartet. Bevor ich weiter nachfragen kann, beginnt der Wagen zu schaukeln. Minimal erst, dann immer heftiger. Ich stütze mich mit einer Hand an der Armatur ab. Irgendwas knallt auf das Autodach und kurz darauf übertönt ein markerschütterndes Kreischen sämtliche Geräusch. Ich presse mir die Hände auf die Ohren und sehe aus dem Fenster. Eine überdimensionierte Kralle setzt mit Wucht neben dem Auto auf und lässt das Fahrzeug wie ein Flummi in die Höhe. Ich ziehe den Kopf nach unten und knalle mit dem Schultern gegen das Autodach. Als das Auto wieder auf dem Boden aufsetzt öffnet Blair das Fenster und steckt ihren Kopf nach draußen. Scheiße, was war das? Für einen kurzen Augenblick sehe ich die Kreatur aus der Air Force Base vor meinem inneren Auge. Ich sehe die Jets, die Kampfhelikopter und die Panzer, die mit ihren Waffen rein gar nichts ausrichten konnten. Wieder ertönt dieses Kreischen, bei dem sich mir die Fußnägel hochrollen und Adrenalin durch meine Adern schießt.
      Dana ist die Erste, die sich von dem Schock erholt und Blair anbrüllt. Kurz darauf gibt sie Gas und bahnt sich einen Weg durch die zerstörten Straßen der Stadt. Ich drehe mich nach hinten und sehe durch die Heckscheibe nach draußen. Dieses Ding war größer als die Kreatur aus der Air Force Base. Und dieses Ding war um einiges furchteinflößender. Die zweite Pranke prallt auf den Boden und die Kreatur hievt ihren Körper aus der Erde. Der Kopf neigt sich nach unten, das Maul öffnet sich und ein weiteres Brüllen hallt über uns hinweg. Meine Gedanken überschlagen sich. In der Stadt waren wir nicht sicher und ob wir dem Vieh davon fahren konnten war fraglich. Vielleicht weckten bewegliche Objekte seinen Jagdtrieb und wir endeten als Mini-Snack im Magen dieses Viehs? Da es wohl kaum kauen musste um uns runter zu kriegen, zog ich dann doch lieber vor von einer seiner Pranken zerquetscht zu werden. Lebendig in Magensäure schwimmen war eine Erfahrung, auf die ich verzichten konnte.
      "Dreh um Blair! Wenn wir uns unter dem Ding aufhalten kann es uns zu mindestens nicht fressen." Wahnwitzige Idee, die ich aus Transformers geklaut hatte, aber was besseres viel mir gerade nicht ein. Und hey, im Film hatte es funktioniert.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 04.01.2022

      Blair kommt nicht dazu meine Frage zu beantworten, denn Dana und Sam erscheinen hinter mir. Dana reißt die hintere Tür auf, schiebt Sam rein und folgt ihm dann auf die Rückbank. Sie fragt Blair besorgt, ob es ihr gut geht. Tatsächlich ist sie ein wenig blass um die Nase. Ich schiebe mich auf den Beifahrersitz und schließe die Tür. Erst jetzt fällt mir dieser ekelhafte Gestank auf. Es riecht als würde unter der Motorhaube des Aston ein armer kleiner Marder verwesen. Ich rümpfe die Nase.

      "Ja, ich… Es geht schon. Irgendwie. Wir sollten weg von dem diesem Nebel oder Gas oder was auch immer. Die anderen sind auch schon im Auto und bestimmt losgefahren."

      Blair bringt uns durch den Nebel zurück auf den Parkplatz und von da aus auf die Straße. Kaum das die Reifen den Asphalt berühren, vernehme ich hinter uns ein ohrenbetäubendes Krachen. Blair gibt Gas und ich halte mich mit einer Hand am Haltegriff fest. Wollten wir hoffen, dass Blair besser fuhr als Rhain. Und wollten wir hoffen, dass sie in diesem Nebel nicht versehentlich eine Hauswand mitnahm, weil sie aus dem Nichts auftaucht.

      "Was zum Geier ist hier eigentlich los?"

      Ich werfe Sam über den Rückspiegel einen Blick zu. Er wirkt auch recht Blass. Kein Wunder, dieser Gestank schlug mir auch auf den Magen. "Gute Frage. Würde ich auch gerne wissen." Mein Blick wandert weiter zu Blair. "Die anderen sind auch los gefahren? Habt ihr einen Treffpunkt ausgemacht? In dem Nebel ist es unmöglich irgendwas zu finden."

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 02.01.2022

      "Fuck, Alter! Schock mich doch nicht so. Was macht ihr hier unten? Und wieso erst jetzt? Hier drin sind einige Gegenstände, die zumindest sporadisch als Waffe dienen könnten."

      Sam. Ich atme erleichtert aus und trete zu Sam in den Gang. Kein Fremder. Niemand der uns an den Kragen will. Mit so viel Glück hatte ich nicht gerechnet. Im Gegenteil. Ich war bis gerade eher darauf gepolt gewesen, die Tür zuzuschlagen und vorerst den Rückzug anzutreten.
      Sam hebt kurz seine Axt. Waffen. Waffen sind gut. Mit meiner Pistole, für die ich nur noch zwei Patronen hatte und dem Messer von Dana kamen wir nicht weit. Lieutnant Hammond war von uns allen am besten Bewaffnet.

      "Ich habe bisher noch nichts gehört oder gesehen, was auf 'Bewohner' hindeutet würde." versuche ich einen kurzen Lagebericht zu geben. "Allerdings war ich auch nur da hinten, hier um Gang und eben im Gerätelager."

      Noch mehr Glück? Oder hielten sie sich einfach vorerst zurück und sondierten die Lage? Wäre kein schlechtes Vorgehen und würde uns die Möglichkeit geben unbeschadet zu verschwinden.

      "Wollte als nächstes die Treppen hoch und..."

      Ein Hupen dringt gedämpft zu uns herunter. Hatte Hammond doch beschlossen, dass wir noch nicht genügen Lärm gemacht hatten?

      "Shit! Was war das? Sollten wir nachschauen? Oder habt ihr irgendwas ausgemacht? Ablenkung?"

      "Der Plan war eigentlich..." Mein Satz wird durch ein weiteres wütendes Hupen unterbrochen. Dichter diesmal. Gut, wenn ich das erste Hupen eventuell noch unter die Rubrik Ablenkung hätte stecken können, ließ das zweite Hupen meine Alarmglocken ohrenbetäubend Schrillen. "Ja wir sollten nachschauen.", antworte ich knapp und drehe mich schon um. Als ich durch die Kellertreppe nach draußen trete, empfängt mich dichter Nebel. Ich kann keine drei Meter weit gucken. Ich kann den Motor des Aston schnurren hören. Sie waren mit den Autos vor gefahren? Ich haste die Treppe hoch und reiße die Beifahrertür des Aston auf, der in Schrittgeschwindigkeit am Gebäude entlang fährt. "Was ist passiert?"

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 20.12.2021

      "Sicher, kann jederzeit losgehen"

      Ich nicke. Die letzte gemeinsame Erkundung lief gut. Sie war bei mir geblieben, hatte nicht im Weg gestanden und keine Dummheiten angestellt. Und sie hatte etwas auf dem Kasten. Kurz, sie war jemand den man nicht ständig im Auge behalten musste um zu verhindern, dass sie über den Jordan sprang. Auch wenn wir noch nicht lange gemeinsam unterwegs waren, war sie nach Jared meine erste Wahl, was solche "Missionen" betraf. Ich vertraute ihr. Von Eudora gab es zu meinen Plänen keinen Widerspruch. Sie schien sich etwas widerwillig mit ihrer Position am Auto abzufinden. Sehr gut.

      "Gut dann gehen Sie, aber diesmal wird kein Army oder Air-Force Trupp sie da hinaus holen. Sie sind auf sich allein gestellt."

      Ok, ich hatte mir eine andere Antwort erhofft. Aber wir waren auch schon vor der Ankunft von Lieutnant Hammond und ohne einen Trupp der Army oder der Air Force zurecht gekommen. Zugegeben sie wären in der einen oder anderen Situation hilfreich gewesen. Aber danke, wir konnten auch verzichten.

      Widerrum braucht dieser Mann ärztliche Hilfe, und die einzige medizinische Ausrüstung dürfte da drin sein. [...]"

      Ich runzle die Stirn. Warum der Sinneswandel? Warum wollte er für meinen Bruder seinen tollen Plan über Bord werfen? Was war aus "Sie sind auf sich allein gestellt" geworden?

      "Außerdem scheint sie mehr zu wissen und wichtig zu sein. Aus unserem Gespräch aus dem Flugzeug damals. Ich würde sie ungern einer Gefahr aussetzen."

      Mein Blick folgt seinem zu Tia. Er sorgte sich um ihre Sicherheit, weil sie wusste das das Virus schuld an den Mutationen war? Oder hatte sie uns etwas anderes verheimlicht? Wenn er sie keiner Gefahr aussetzten wollte, dann sollte... Ich schüttle den Kopf. Nicht wichtig. Sie kamen zurecht und Dana und ich sollten langsam zusehen, dass wir Sam einholten. Möglichst bevor ein Schrei oder Schüsse uns auf darauf hinwiesen, dass er sich in einer misslichen Lage befand.
      "Gut, dann würde ich sagen steht der Plan. Dana und ich folgen Sam und ihr sorgt vorne für Ablenkung indem ihr..." Ich fuchtle mit einer Hand in Richtung des Vordereinganges. "...die Tür aufbrecht oder so. Ich macht das schon." Ich bedeute Dana mit einem Kopfnicken, dass sie mir folgen sollte und werfe anschließend noch einen kurzen Blick auf meinen Bruder, bevor ich den Weg einschlage, den Sam vor wenigen Minuten genommen hatte.

      Bis auf ein Fenster, waren alle anderen mit Holzbrettern vernagelt. Da die Fensterscheibe aber noch intakt war, hatte Sam wohl einen anderen Eingang gefunden. Es dauert nicht lange bis ich die geöffnete Kellertür entdecke. Klasse. So begannen Horrorfilme. Mann geht alleine durch den Keller in ein gruseliges Gebäude, indem absolute Finsternis herrscht und wird von einem irren Maskenträger-Krüppel solange durch die Gänge gehetzt bis er einen qualvollen Tod durch Häutung findet.
      "Wie beim letzten Mal. Bleib hinter mir und Sicher da ab." Ich sehe Dana kurz an, dann betrete ich die Schule. Durch eine halb geöffnete Tür konnte ich den Schein einer Taschenlampe erkennen. Sam? Ich werde langsamer, umschließe den Griff meiner Waffe etwas fester, nähere mich der Tür und lausche. Nichts. Sam war unmöglich unbemerkt an einem Fremden vorbei gekommen. Nicht, wenn er mitten im Flur mit einer Taschenlampe stand. Ich beziehe hinter der Tür Stellung und warte bis ich Dana an meinem Rücken spüre.
      "Sam?" frage ich anschließend leise in den Flur. Wenn das nicht Sam war, befand sich zwischen uns und dem Angreifer zumindest eine Tür. Eine Tür, die ich zuschlagen konnte, wenn nötig.

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 20.12.2021

      "Kein schlechter Vorschlag Lieutnant Hammond. In einem Punkt muss ich aber widersprechen. Mein Bruder ist ausgebildeter Soldat und ich war bei der Polizei auch kein kleines Licht. Weiter würde ihr Plan funktionieren, wenn wir noch alle hier versammelt wären." Ich deute in die Richtung, in die Sam verschwunden ist. "Was offensichtlich nicht der Fall ist. Ich begrüße Alleingänge nicht, aber ich werde hier niemanden zurück lassen." Mein Blick wandert kurz über die Gruppe. "Also werde ich Sam definitiv folgen." Auch wenn ich nur noch zwei verdammte Patronen im Magazin hatte. "Wenn Sie dieses Risiko nicht eingehen wollen, kann ich das durchaus nachvollziehen. Lärm gab es von unserer Seite aus schon genug. Mögliche Feinde dürften von unserer Anwesenheit also schon lange wissen. Bisher ist hier aber niemand aufgeschlagen. Mein Vorschlag wäre also, dass Tia sich um meinen Bruder kümmert, Rhain und Blair bleiben hier an den Wagen und sichern den Rückzug. Ich würde es begrüßen, wenn Sie sich Dana und mir anschließen würden, ansonsten bleiben auch sie hier." Rhain würde der Plan mit Sicherheit nicht gefallen. Sie war aber gerade erst von den Toten wiederauferstanden. Also mit Sicherheit nicht in der Verfassung um ein Gebäude zu betreten, in dem möglicherweise "Feinde" warteten. Mein Blick schweift zu Dana. "Fühlst du dich fit genug? Sonst gehe ich alleine."

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 19.12.2021

      Kein Verbandskasten. Ok. Mein Blick wandert zu Tia, die sich schon auf den Weg zur Beifahrertür macht. Sie bekam das bestimmt auch so hin. Zu mindestens so lange, bis wir aus der Schule mit richtigen Verbandssachen kamen. Gerade fauchte sie meinen Bruder aber erst einmal an. Meine Mundwinkel zucken kurz. Rhain gesellt sich dazu, während Sam in Richtung der Schule verschwindet. Immer diese verdammten Alleingänge. Warum konnte hier niemand warten, bis man in eine geschlossenen Gruppe vorrückte? Wieso alleine? Weil diese Taktik in Filmen immer so fantastisch ausgingen? Weil sie alle einen heimlichen Todeswunsch hegten? Oder weil sie den Rausch brauchten? Das Adrenalin, dass durch die Adern schoss, wenn man jeden Moment fürchten musste zerfleischt oder erschossen zu werden?

      "Travis?! Wir sollten Sam folgen"

      Wirklich? Sollten wir das? Vielleicht wollte er das ja so. Vielleicht sollte ich aufhören jedem hinterher zu rennen, der meint eine Kamikaze-Aktion durchführen zu müssen. Wie sagte man noch gleich bei Kindern? Die müssen auch mal ausprobieren. Es immer nur zu verbieten bringt nicht den gewünschten Effekt. Kurz schweifen meine Gedanken zu meiner Tochter. Ich hatte ihr tausend Mal gesagt, dass der Becher mit dem Kaffee heiß war und das sie vorsichtig sein solle. Sie hatte aber erst aufgehört ständig zu versuchen den Finger in den Becher zu stecken, als sie sich an dem Kaffee verbrannt hatte. Vielleicht...
      Ich mahle mit dem Kiefer. Scheiß drauf. ich würde es ohnehin nicht tun. Ich nehme meine Waffe. Zwei lächerliche Schuss. Mein Blick wandert zu Hammond. Er war von uns allen am besten bewaffnet. "Lieutnant Hammond? Kann ich auf Sie zählen?"

    • PhilTaro hat einen neuen Beitrag "NOCTHA 2 - Story " geschrieben. 06.12.2021

      "Du hast nicht zufällig ein paar Verbände in der Tasche, oder?"

      "Nein, aber die sollten sich hier finden lassen." Mein Blick gleitet die Fassade der Schule entlang. "Hältst du noch eine halbe Stunde aus?" Ich brauchte keine Antwort auf die Frage. Theoretisch konnte ich sie mir selbst beantworten. Ich hatte noch nie gehört, dass mein Bruder sich beschwerte. Nicht einmal auf dem Jahrmarkt hatte er über seine Schussverletzung auch nur ein Wort verloren. Wenn er jetzt also nach Verbandsmaterial fragte, war die Situation alles anderen als witzig. Ich beginne das Auto zu durchsuchen. Nichts. Der ehemalige Besitzer des Fords war anscheinend kein übervorsichtiger amerikanischer Bürger gewesen. Schade das das mitführen eines Verbandskasten keine Pflicht war. Ich drücke die Tür auf und steige aus. Rhain schlingt gerade die Arme um Sam und legt ihren Kopf an seine Brust. Dana steht bei Blair und Tia auf der anderen Seite des Fords. "Habt ihr im Aston einen Verbandskasten?"

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